Methoden und Dimensionen für Modul 1

In diesem Modul geht darum, wie etwas entschieden werden soll.

Und die Beantwortung der Fragen hängt natürlich sehr vom Inhalt ab. Die folgende Beispiele zeigen, dass es da prinzipielle Unterschiede gibt:

Methoden

Die Methoden leiten sich aus den unten weiter ausgeführten Dimensionen ab: Übersicht

Man kann zusammenfassend sagen, dass die Methoden immer mehr Input verarbeiten können, also mehr Betroffenheit, mehr Komplexität usw. und damit auch selbst immer aufwendiger werden:

  1. Operativer Einzelentscheid (oE): Eine Person alleine und nur sie entscheidet
  2. Konsultativer Einzelentscheid (kE): Eine Person entscheidet, aber sie konsultiert vorher andere
  3. Operativer Gruppenentscheid (oG): Eine Gruppe trifft die Entscheidung anhand fixer Alternativen
  4. Konsultativer Gruppenentscheid (kG): Eine Gruppe triftt die Entscheidung, indem Alternativen entwickelt werden bevor sie einzeln bewertet werden
  5. Einheitsentscheid (EE): Hier arbeiten alle zusammen bis alle einverstanden sind

Wichtig ist klarzustellen, dass die einzelnen Methoden nicht trennscharf sind. Es ist letztlich egal, ob das, was du am Ende machst, unter den Operativen Gruppenentscheid oder den Konsultativen Gruppenentscheid fällt. Wichtig ist nur, dass du dich des Spektrums von einer komplett autark getroffenen Einzelentscheidung bis hin zu dem gemeinsam erarbeiteten Einheitsentscheid bewusst wirst und es nutzt!

Um dieses Spektrum gut nutzen zu können, ist es wichtig, das Prinzip des KonsenT zu verstehen.

Wir haben die ersten drei Dimensionen in einem Fragespiel modelliert. So kannst du bei einer anstehenden Entscheidung spielerisch herausbekommen, wie die Entscheidung am besten getroffen werden sollte.


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Dimensionen

Komplexität

Wir gehen davon aus, dass Entscheidungen besser werden mit der Qualität der Information. In Situationen unter Unsicherheit sind verschiedene Sichtweisen hilfreich.

Unsicherheit, Risiko, Sicherheit

Ist das Thema also komplex, weil die Alternativen mächtig sind, empfiehlt es sich, mehrere in die Entscheidung einzubinden - die berühmte Gruppen- oder Schwarmintelligenz. Man ist also mindestens beim konsultativen Einzelentscheid. Und wenn die Alternativen so mächtig sind, dass man nicht mit den üblichen Mitteln des Operations Research ausrechnen kann, welche die beste ist (siehe auch hier), sondern man die Intuition der Menchen braucht, dann empfiehlt sich eine Gruppenentscheidung.

Betroffenheit

Wenn Menschen von unseren Entscheidungen betroffen sind, sollten sie einbezogen sein. Betroffenheit beschreibt die Auswirkungen der Entscheidung auf andere. Also dass sie selbst und (un)mittelbar betroffen sind, je nachdem wie entschieden wird. In der Risikotheorie und dem Projektgeschäft gibt es oft die Formel Tragweite x Schwere x Eintrittswahrscheinlichkeit, die auch in DAD der Dimension “Betroffenheit” zugrunde liegt.

Kopplung

Für den Fall, dass Menschen nicht persönlich betroffen sind, sondern - insb. im Arbeitskontext - “lediglich” ihr Handeln, ihre eigene Arbeit beinflusst wird, dann sprechen wir von “Kopplung”. Hier ein paar Beispiele aus der Arbeitswelt und auf Gesellschaftsebene zur Abgrenzung von Betroffenheit und Kopplung:

Bei der Betroffenheit geht es also um die (postivien oder negativen) Auswirkungen auf jemanden (oder eine Organisation). Bei der Kopplung geht es um Änderungen der Tätigkeiten.

Schnelligkeit und Aufwand

Als letztes sei noch darauf hingewiesen, dass Einzelentscheidungen in der Regel auch schneller gehen und weniger aufwändig sind als Gruppenentscheidungen. Braucht man hier und jetzt eine Entscheidung bleibt nichts anderes möglich als selbst zu entscheiden. Wenn man einen Wasserrohrbruch hat, bleibt in der Regel keine Zeit eine Eigentümerversammlung einzuberufen, sondern man entscheidt selbst, sämtliche Zuleitungen abzudrehen, auch wenn dabei ein anderer Schaden entstehen kann, den man mit Konsultation anderer evtl. gesehen hätte. Und klar ist ebenfalls, dass mit der Anzahl der eingebundenen Personen auch der Aufwand steigt. Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung legt nahe, dass der zunehmende (Zeit- und Kosten-)Aufwand auch gerechtfertigt sein muss. In aller Regel ist der Aufwand für die Entscheidung allerdings marginal im Vergleich zum Aufwand für die anschließende Umsetzung einer strategisch wichtigen Entscheidung. Deshalb findet er in unserem Modul 1 auch keine Berücksichtigung als eigene Dimension.